© Christian Hohenberger - Rolly Schoda, Alleinunterhalter, Bergwanderführer Natur Aktiv Guide
Für den wohl schönsten und zudem höchsten Gipfel Österreichs heist es
früh aufstehen. Mein Tag beginnt daher heute bereits um halb 2 Uhr
morgens mit einem kurzen Frühstück.Dann geht es in ca. 2 Stunden
Autofahrt zum Lucknerhaus. Ich starte meinen Aufstieg also kurz vor 4 Uhr
morgens mit dem Aufstieg. Da ich in der schnelle keinen Begleiter gefunden
habe geht es vorerst alleine vorbei an der Lucknerhütte bis zum
Ködnitzkees.Hier finde ich Anschluss an eine 2er Seilschaft. Zwei nette
Herren, welche Ihren Aufstieg von der Stüdlhütte aus gestartet hatten
nehmen mich mit ans Seil. Da derzeit noch sehr viel Schnee liegt, ist die
Gefahr eines Spaltensturzes zwar gering aber es geht sich doch am Seil
dann sicherer als alleine. Zügig wird der Gletscher gequert und über einen
kurzen Klettersteig der Aufstieg zum Kampl geschafft. Ab hier folgt man
noch einen seilversicherten Grad ehe man auf der Adlersruhe, beim
höchsten Schutzhaus Österreichs, der Erzherzog-Johann-Hütte (3454m)
steht.Da meine Begleiter den direkten Aufstieg auf den Gipfel geplant
hatten, gab es auch für mich hier vorerst keine Pause. So geht es für uns
zielstrebig weiter bis zum Bahnhof. Ab hier erfolgt der Einstieg ins Eisleitl,
eine steile Firnrinne. Im Spätsommer ist hier allerdings auch Felskletterei
angesagt. Für uns gab es diesmal hier aber eine relativ gute Aufstiegsspur
im Schnee. Steil geht es auch nach dem Eisleitl weiter bis auf den Grat des
Kleinglockners. Schon ein überwältigendes Gefühl auf den schmalen Grat
der zu beiden Seiten fast senkrecht hunderte Meter tief abfällt. Nun gibt es
auch den ersten Blick auf den Gipfel. Ein Stahlseil hilft beim Abstieg in die
schmale Glocknerscharte. Ein kurzer Blick in die Palavicinirinne lässt einem
bisserl kalt den Rücken runterlaufen. Nun trennen uns nur mehr ca. 60
Höhenmeter vom höchsten Punkt Österreichs. Kletterstellen bis II sind hier
noch zu überwinden, dann ist es geschafft. Es ist 09:00 Uhr und ich stehe
nach ca. 5 Stunden Aufstieg und 1900 hm. endlich am höchsten Gipfel, den
Großglockner. Es ist traumhaft schön. Blauer Himmel und eine fast
grenzenlose Fernsicht.Wir genießen das Gipfelglück, machen ein Gipfelfoto,
dann geht es wieder langsam Abwärts. Bis zum Bahnhof ist hier nochmals
volle Konzentration und Vorsicht geboten. Bei der Erzherzog-Johann-Hütte
angekommen gibt es nun aber mal das verdiente Gipfelbier. Nach einer
etwas längeren Pause klettern wir nun weiter ab zur Stüdelhütte wo auch
der Magen mal was zum Verarbeiten bekommt. Hier verabschiede ich mich
auch wieder von meinen Gipfelpartnern, Helmut und Gerald, ehe es für
mich die letzten 900 Höhenmeter zurück zum Parkplatz geht. Gegen 16 Uhr
Nachmittag war ich dann wieder zu Hause. Ein toller Tag mit einem noch
tolleren Gipfel. Ich denke der Großglockner sieht mich sicher wieder
einmal. Danke nochmal an Helmut und Gerald aus Oberösterreich fürs
mitnehmen. Ich denke wir waren eine tolle Gruppe.Die gezogene Mautharte
kann hier am Parkplatz oder direkt an der Mautstelle entwertet werden.
Für mich waren das diesmal 10 Euro.
Tourdaten:
Beschreibung:
Großglockner über Stüdelhütte, 3798m
Schwierigkeit: Kondition:
Schwer
Aufstieg:
ca. 6,0 Stunden
Tourlänge
16,0 Km,
Aufstiegshöhe gesamt:
ca. 1877 hm
Abstieg:
ca. 6,0 Stunden
Anreise:
Es geht nach Lienz, hier zweigt man nach Norden -
Richtung Matrei ab. In der Ortschaft Hof zweigt dann
die Straße nach Kals am Großglockner ab. Direkt im
Ort, kurz nach der Kirche der Straße ins Dorfertal
folgen und dann zum Lucknerhaus abzweigen.
Hier wird geparkt.Mautstraße!